
Ist Dir schon einmal aufgefallen, dass alle Geschichten in den Filmen und Büchern, immer einer gleichen Struktur folgen? Das ist die sogenannte Heldenreise.
Diese wurde bereits von dem amerikanischen Mythologen Joseph Campbell (1904-1987) beschrieben. Mehrere Filme basieren auf diesem Prinzip, wie z.B. Star Wars und insbesondere die Reise von Luke Skywalker. Nein, ich bin definitiv kein Star Wars-Fan, aber man kann dieses Muster in fast jedem Film erkennen.
Kennst Du Harry Potter oder den Der König der Löwen (für die Kinder unter uns). Campbell beschrieb in seinem Buch "Der Held mit den tausend Gesichtern" bereits 1949 die 17 Schritte, die der Held in der Geschichte durchlaufen muss. Keine Sorge, ich überlasse es dir die 17 Punkte selbst nachzuschlagen.
Bevor du jetzt aber denkst, komm endlich zur Sache Björn und sag mir, was das mit Marketing zu tun hat, warte bitte noch einen kurzen Moment und lies einfach weiter! Es lohnt sich.
Bekanntlich wird jedes Modell immer weiter entwickelt und so gibt es auch ähnliche oder weitergehende Modelle wie das eben vorgestellte von Christopher Vogler oder Blake Snyder. Aber eigentlich lassen sich alle Modelle zusammenfassen und auf 4 wesentliche Elemente reduzieren:
1. es gibt eine Figur
2. es gibt ein Problem
3. dann gibt es eine Reise
4. ein Ziel wird erreicht
Dies wurde bereits von Russel Branson, dem Gründer von Clickfunnels, auf den Punkt gebracht. Das spannende ist, dass es nicht wirklich um das Ziel geht. Es geht in Wirklichkeit um die Verwandlung des Charakters und seine heldenhafte Reise.
Um noch ein paar weitere Beispiele zu nennen: Rocky hat den Titelkampf gegen Apollo Creek im ersten Teil nicht gewonnen oder? Einer noch, mein Favorit. Lightning McQueen aus Cars hat den Piston Cup auch nicht gewonnen. Obwohl für beide dies die anvisierten Ziele waren. Aber in beiden genannten Fällen ist die Verwandlung (Reise) von Rocky und von Lightning in bessere Charaktere das wahre Ziel. Und das ist es auch was die Zuschauer sehen wollen.

Und jetzt komme ich zum Punkt: Dieses Modell gilt nicht nur für Figuren, sondern auch für dein Unternehmen.
Jeder Unternehmer hat ein Problem erkannt und eine Lösung dafür entwickelt. Darauf aufbauend wurde in der Regel ein Unternehmen gegründet und auf dem Markt gebracht.
Nur kennt meist niemand außer dem Gründer oder einige wenige diese Geschichte! Bzw. wird diese Geschichte nie thematisiert.
Wir alle wissen, dass wir nur über Emotionen verkaufen können und dass die rationalen Fakten diese Emotionen bestätigen sollten. Doch leider sind die meisten Unternehmen heute eher eine physische Adresse ohne Gesicht an einer Betonfassade.
Aber jedes Unternehmen hat eine Geschichte, die nur richtig erzählt werden muss, um Emotionen zu erzeugen und damit Kunden zu begeistern.
Wie ich bereits erwähnt habe, spielt es keine Rolle, ob das angestrebte Ziel erreicht wurde oder nicht. Wir alle wollen lieber sehen und daran teilhaben, wie sich das Unternehmen entwickelt. Dazu gehören nicht nur die Erfolge sonder auch Niederlagen, die man auf dem Weg nach oben erleidet.
Warum glaubst Du, sind Telenovelas so beliebt? Weil es dort Menschen gibt, deren Auf- oder Abstieg man begleiten kann. Wir wollen die Wandlung dieser Person miterleben.

Und das ist auch genau das, was ein Unternehmen tun muss. Erst wenn es seine Geschichte erzählt, wird es nahbar. So baut es sich Fans und Anhänger auf, die dem Unternehmen überall hinfolgen werden.
Apple zum Beispiel war einst an der Spitze und fiel dramatisch vom Thron bevor Steve Jobs wieder zurückkam und das Unternehmen wieder an die Spitze brachte und dort manifestierte. Tesla wurde eigentlich schon an Google verkauft, oder um bei Elon Musk zu bleiben: Wie oft sind seine SpaceX-Raketen gescheitert? Nike hatte Jahrzehnte mit Liquiditätsproblemen zu kämpfen....
All das macht ein Unternehmen aus. All das gibt einem Unternehmen einen Charakter. All das gibt einem Unternehmen eine Geschichte, die es wert ist, erzählt zu werden, um Emotionen zu wecken und nicht nur eine physische Adresse zu sein.
Viel Glück beim Erzählen Eurer Geschichte!
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Bis demnächst.
Beste Grüße, Björn